Robert Deutsch
15 / 34 Alexander von Humboldt(1) Humboldt auf dem Orinoco. Teil eines 20-seitigen Comics, das im neuen Magazin »Der Spiegel Expedition« erschienen ist.
(2) Entwurf der ersten Doppelseite
Wir (Sepia) haben Robert ein paar Fragen gestellt:
AL: Robert, warst du schon vor der Arbeit an dem Comic vertraut mit den Abenteuern des deutschen Naturforschers Alexander von Humboldt?
RD: Nein, ich hatte keine Ahnung, dass er so ein draufgängerischer Typ war, der zwar alles genauestens vorbereitet hat, aber mit einer gewissen Naivität in seine Abenteuer gezogen ist. Bekannt war mir sein Name durch die Humboldt Universität in Berlin und die vielen Straßen, welche nach ihm benannt sind.
AL: 1800 bricht Humboldt zusammen mit seinem französischen Kollegen Bonpland auf, um den Urwaldkanal Casiquirare zu finden. Sie treffen auf Raubtiere und Kannibalen, werden krank erleben viele Strapazen. Wie schwierig war es für dich, all das in einem 20-seitigen Comic zu verknappen?
RD: Es ist immer eine Herausforderung die Informationen einer Geschichte in wenige Bilder zu verpacken. In der grafischen Erzählung zu Humboldt, zu der ich sehr ausführliche Tagebuchberichte von Humboldt selbst hatte, musste ich mich aufs wesentliche beschränken und die Kerninformationen in zwei bis drei Kästchen erzählen. Die größte Herausforderung war es, wieder einen guten visuellen Übergang zu schaffen, damit die Erzählung flüssig bleibt. Was im Bild auf der Strecke bleibt, kann dann im Text ergänzt werden.
AL: Bei Magazinproduktionen ist das Timing häufig sehr eng. Trotzdem hast du dich wieder für die Malerei entschieden. War das nicht ein Wagnis für die Umsetzung?
RD: Die Bildredakteure des Spiegel haben mich wegen meines Stiles gebucht, daher hatte ich keine andere Wahl der Umsetzung. Ich habe vor Beginn der Umsetzung einen Zeitplan erstellt und mir ausgerechnet, wieviel Zeit ich pro Seite habe. Da ich ca. 35 Tage für das Erstellen eines Storyboards und die Reinzeichnung hatte, blieben mir also pro Seite 1,5 Tage. Ich habe zu der Zeit mein Atelier auch erst dann verlassen, wenn das Blatt vollendet war. Glücklicherweise gab es am Ende nur wenige Korrekturen.
AL: Die Farben deiner Regenwaldbilder erinnern an die des Malers Henri Rousseau. Waren seine Gemälde für dich eine Inspiration?
RD: Die Bildwelten aus der Kunstgeschichte inspirieren mich seit jeher. Ich mag es mit Bildwelten zu spielen, welche im kollektiven Gedächtnis sind und sie mit meinen Ideen zu bestücken. Das macht sie für mich immer lebendig und holt sie aus der Schublade.
AL: Nach deinem Buch Turing ist dies der zweite Comic über einen Forscher. Lässt sich da schon ein roter Faden erkennen?
RD: Es bereitet mir großes Vergnügen, mich mit komplexen Themen zu beschäftigen, sei es ein Forscher oder Geschichte. Die Dinge miteinander zu verknüpfen und zu nterpretieren gibt oft Stoff für neue Geschichten, in welche ich gerne abtauche und rumspinnen kann. Vielleicht entspinnt sich gerade ein roter Faden, von welchem ich noch nichts gemerkt habe. In meinem Kopf spuken einige Ideen und auch die Lust zu einem neuen Buch wird immer größer.
AL: Das klingt spannend. Danke Robert, dass du dir kurz Zeit genommen hast.
Das Gespräch führte André Laame / 12.06.2018
AL: Robert, warst du schon vor der Arbeit an dem Comic vertraut mit den Abenteuern des deutschen Naturforschers Alexander von Humboldt?
RD: Nein, ich hatte keine Ahnung, dass er so ein draufgängerischer Typ war, der zwar alles genauestens vorbereitet hat, aber mit einer gewissen Naivität in seine Abenteuer gezogen ist. Bekannt war mir sein Name durch die Humboldt Universität in Berlin und die vielen Straßen, welche nach ihm benannt sind.
AL: 1800 bricht Humboldt zusammen mit seinem französischen Kollegen Bonpland auf, um den Urwaldkanal Casiquirare zu finden. Sie treffen auf Raubtiere und Kannibalen, werden krank erleben viele Strapazen. Wie schwierig war es für dich, all das in einem 20-seitigen Comic zu verknappen?
RD: Es ist immer eine Herausforderung die Informationen einer Geschichte in wenige Bilder zu verpacken. In der grafischen Erzählung zu Humboldt, zu der ich sehr ausführliche Tagebuchberichte von Humboldt selbst hatte, musste ich mich aufs wesentliche beschränken und die Kerninformationen in zwei bis drei Kästchen erzählen. Die größte Herausforderung war es, wieder einen guten visuellen Übergang zu schaffen, damit die Erzählung flüssig bleibt. Was im Bild auf der Strecke bleibt, kann dann im Text ergänzt werden.
AL: Bei Magazinproduktionen ist das Timing häufig sehr eng. Trotzdem hast du dich wieder für die Malerei entschieden. War das nicht ein Wagnis für die Umsetzung?
RD: Die Bildredakteure des Spiegel haben mich wegen meines Stiles gebucht, daher hatte ich keine andere Wahl der Umsetzung. Ich habe vor Beginn der Umsetzung einen Zeitplan erstellt und mir ausgerechnet, wieviel Zeit ich pro Seite habe. Da ich ca. 35 Tage für das Erstellen eines Storyboards und die Reinzeichnung hatte, blieben mir also pro Seite 1,5 Tage. Ich habe zu der Zeit mein Atelier auch erst dann verlassen, wenn das Blatt vollendet war. Glücklicherweise gab es am Ende nur wenige Korrekturen.
AL: Die Farben deiner Regenwaldbilder erinnern an die des Malers Henri Rousseau. Waren seine Gemälde für dich eine Inspiration?
RD: Die Bildwelten aus der Kunstgeschichte inspirieren mich seit jeher. Ich mag es mit Bildwelten zu spielen, welche im kollektiven Gedächtnis sind und sie mit meinen Ideen zu bestücken. Das macht sie für mich immer lebendig und holt sie aus der Schublade.
AL: Nach deinem Buch Turing ist dies der zweite Comic über einen Forscher. Lässt sich da schon ein roter Faden erkennen?
RD: Es bereitet mir großes Vergnügen, mich mit komplexen Themen zu beschäftigen, sei es ein Forscher oder Geschichte. Die Dinge miteinander zu verknüpfen und zu nterpretieren gibt oft Stoff für neue Geschichten, in welche ich gerne abtauche und rumspinnen kann. Vielleicht entspinnt sich gerade ein roter Faden, von welchem ich noch nichts gemerkt habe. In meinem Kopf spuken einige Ideen und auch die Lust zu einem neuen Buch wird immer größer.
AL: Das klingt spannend. Danke Robert, dass du dir kurz Zeit genommen hast.
Das Gespräch führte André Laame / 12.06.2018